Obsessions are the only things that matter.

Patricia Highsmith

Leben und Schreiben

Larissa hat Kulturwissenschaften und Philosophie studiert, kommt aus der Tradition der Improvisation und des kreativen Schreibens. Sie hat Romane und Erzählungen veröffentlicht, Kritiker überzeugt und Preise gewonnen. Sie war lange Zeit nicht zufrieden mit dem, was durch diese Art zu schreiben entstanden ist.

Wolfram hat Regie/Spielfilm an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg studiert, hat Filme gedreht und erfolgreiche Drehbücher entwickelt. Er stieß regelmäßig an die Grenzen des Handwerklichen der angelsächsischen dramaturgischen Schule.

Wir unterrichten seit über 20 Jahren Kreatives und Literarisches Schreiben an Universitäten und Schreibschulen im In- und Ausland. Es war immer unser beider Leidenschaft, zu verstehen, was gutes, wirkungsvolles Geschichtenerzählen ist.

Ein radikaler Perspektivwechsel auf das Handwerk des Schreibens und den eigenen kreativen Prozess, hat die Art, wie wir Geschichten erzählen, grundlegend verändert – durch eine Stoffentwicklung von innen nach außen. So sind die Kursformate Das Herz der Geschichte entstanden.

Larissa ist nach Weiterbildungen in den USA über die Jahre eine gefragte Expertin für Stoffentwicklung geworden, und hat aus ihrem Knowhow eine sensible und fördernde Methode zur Entwicklung von Geschichten entwickelt. Als Autorin hat sie mehrere Romane bei Kiepenheuer & Witsch veröffentlicht, für die sie namhafte Preise und Stipendien erhalten hat.

Wolfram, in München geboren, wuchs er wegen der beruflichen Tätigkeit seiner Eltern in Bogotá, Kolumbien auf. Er arbeitete als Kameramann in Südamerika, war künstlerischer Leiter der Film Academy in Palma/Mallorca, Lehrbeauftragter an der Universität Düsseldorf und Lecturer am Medienwissenschaftlichen Seminar an der Universität Siegen. Er schreibt und lektoriert Drehbücher und Romane.

Wir sind verheiratet, haben zwei Kinder und leben abwechselnd in Berlin und auf Mallorca. Wenn wir gerade keine Geschichten entwickeln, engagieren wir uns im Vorstand des von uns mitgegründeten größten Eishockey-Vereins im Westen Berlins, dem SCC Adler Berlin.

Unser Schreiben und Geschichtenerzählen hat ein Jetzt und ein Früher. Wir arbeiten seit einigen Jahren als Autorenteam, unser nächstes Projekt ist fast fertig. Früher bedeutet für uns eine Zeit, in der wir zwar ausgebildet waren, aber sehr unbewusst schrieben. Im Schreiben mehr auf der Suche nach der Geschichte waren, als wirklich zu wissen, wie Geschichten, die Resonanz erzeugen, entwickelt werden. Das Jetzt lässt sich aber nur durch das Vergangene verstehen.

Larissa über das Schreiben

Ich wollte schon immer verstehen, uns Menschen verstehen. Seit ich durch die Bruchstück-Erzählungen in meiner Familie begriff, dass das Leben Unaussprechliches enthält.

Swetlana Alexijewitsch schreibt: „Ich frage nicht nach dem Sozialismus, ich frage nach Liebe, Eifersucht, Kindheit und Alter. Nach Musik, Tanz und Frisuren. Nach Tausenden Einzelheiten des verschwundenen Lebens. Das ist die einzige Möglichkeit, die Katastrophe in den Rahmen des Gewohnten zu zwingen und etwas darüber zu erzählen. Etwas zu verstehen.“

Ich hab mich lange hinter Worten versteckt, bis ich merkte, die lassen sich ja zu allem benutzen. Ich dichtete die leeren Stellen zu. Ich studierte Lebenswissenschaften, die Philosophie. Ich verbarg mich in meinem Kopf, im Abstand der Betrachtung, im Dickicht des Dazuerfindens. Da passierte etwas Seltsames: Ich kam anderen Menschen und mir selbst völlig abhanden. Je mehr ich schrieb, desto mehr Fremdheit, Verwirrung, Ängstlichkeit und Scham. Das Tau, das ich auswarf zu anderen, um ihnen nahe und verbunden zu sein, um sie zu verstehen, hatte ich mir selbst gekappt.

Literatur kommt aus dem Leben, und sie führt uns dorthin zurück. In ihr ist der Schmerz und das Glück aufgehoben, ein Mensch zu sein. Wir spüren uns, in guter Literatur. Als Lesende genauso wie als Schreibende, sie ist ein Kind der Empathie. Das Lehren wie das Schreiben ist für mich unbedingter Teil dieses Wunsches: uns als Menschen zu verstehen.

Wolfram über das Geschichtenerzählen

Kaum etwas fasziniert uns so, wie eine gut erzählte Geschichte. Eine Geschichte, mit der wir unvermittelt in Resonanz gehen und die einen Nachhall erzeugt. Die bleibt. Figuren, denen wir uns nicht entziehen können. Eine Welt der Geschichte, die – obwohl sie uns nur auf dem Papier oder der Leinwand erzählt wird – sich so real anfühlt, wie die Welt da draußen, die wir nicht mehr schnell und einfach verlassen wollen.

Das ist Handwerk und Intutition, Vertrauen in die eigene Stimme. Nicht irgendein Genie (wie man in Deutschland manchmal noch glaubt). Es ist die spannendste Leidenschaft der Welt. Denn, wie alles Künstlerische, das wir Menschen hervorbringen, ist es natürlich nicht nur Handwerk, sondern ein unkontrollierbarer und phantastischer Prozess. Werner Herzog stellte in den Chauvet-Höhlen die These auf: Wir sollten nicht Homo sapiens genannt werden, sondern Homo spiritualis. Wir hatten schon immer die Sehnsucht – und die Fähigkeit –, uns Geschichten von uns zu erzählen. Nicht, um Informationen zu transportieren, sondern um gemeinsam Entwicklungsreisen zu machen, uns auf das vorzubereiten, was wir Leben nennen.

Referenzen

Akademie der Künste Berlin
Alice-Salomon-Hochschule
Auswärtiges Amt
BBDO
Bundespresseamt
Bundesregierung
DAAD
Freie Universität Berlin
Goethe Institut
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Hotel zur Bleiche
Jugendkunstschule Charlottenburg-Wilmersdorf
Lancaster University
Mallorca Film Academy
Martin-Buber-Oberschule Berlin
Peking University/School of Foreign Languages
Power of Coaching – Claudia Naumann
Sun-Yat-sen-University/Guangzhou, China
Teheran University/Germanistisches Seminar
Textmanufaktur
Universität Siegen
University of Liverpool
Volkshochschule Mitte

d.i.e.filmgmbh, Uli Aselmann
eikon media GmbH
Film1 GmbH
FilmFörderung Hamburg
Frankfurter Kommunikationsfabrik
Gambit Film und Fernsehproduktion GmbH
Hager Moss Film GmbH
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Iris Film
Letterbox FP
München Film Academy
Neue Herzog FP
Kinowelt FP
rbb
Script-Trainingsprogramm „North by Northwest“ Danish Film Institute
teamWorx Television & Film GmbH
Textmanufaktur
TOP: Talente e.V., Akademie für Film- und Fernseh­drama­turgie
Trebitsch Produktion Holding
UFA Reading Departement
Universität Siegen
Ziegler Film